Macht Lust auf mehr

Zahnarzt David Streit aus Bad Neustadt besuchte 2015 das Curriculum Implantologie des DZOI im Zentrum für Zahn, Mund und Kieferheilkunde (ZMK) der Universitätsmedizin Göttingen. Sein Fazit nach dem einwöchigen Blockunterricht lautet „Learning by doing“, denn besonders gefallen hat ihm die intensive praktische Umsetzung der Inhalte. Hier der Erfahrungsbericht des 28 Jahre alte Zahnarztes aus Bad Neustadt: Um das Fazit dieser ereignis- und äußerst lehrreichen Woche vorwegzunehmen, möchte ich direkt auf den allseits bekannten Spruch "Learning by doing" zurückgreifen. Denn dieser hervorragend organisierte und ausgewogen konzipierte Kurs schafft es, die Teilnehmer gekonnt an die Materie Implantologie heranzuführen und macht definitiv Lust auf mehr.

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18 Referenten für die Spezialdisziplin Implantologie

Natürlich kam auch die Theorie nicht zu kurz und so wurde vor allem in den ersten beiden Tagen die komplette Thematik der zahnärztlichen Spezialdisziplin erläutert. Den Beginn machte am Montagmorgen, nach kurzer Begrüßungsrunde, Prof. Jacobs, Mitbegründer des DZOI und ehrenhafter Professor der Universität Göttingen mit einem historischen Einstieg in die Implantologie. Darauf folgten mehrere Vorträge, wie Physiologie des Knochenaufbaus, Grundprinzipien der Implantatprothetik, Weichgewebsmanagement oder die speziellen Bedingungen an die Befunderhebung für die Versorgung mit Implantaten. Insgesamt 18 Referenten sorgten somit in einer Woche für ein äußerst abwechslungs- und facettenreiches Portfolio an Vorträgen.

Nahttechnik, Laser, Implantat, Augmentation: Üben am Phantom und Präparat

Nachdem alle theoretischen Fragen in den ersten Tagen geklärt wurden, ging es nun an die praktischen Übungen. Sie umfassten das komplette Spektrum der Nahttechnik, Laserzahnheilkunde und natürlich der Implantation inklusive augmentativen Verfahren. Dabei wurde sowohl auf die klassischen Phantomübungen zurückgegriffen, aber auch an Humanpräparaten gearbeitet, um ein realistisches Handling zu erfahren. Erwähnt werden muss vor allem der stetige Bezug zu aktuellen Techniken und Neuerungen in der allgemeinen oralchirurgischen und prothetischen Praxis. So wurde das Thema der schablonengeführten und navigierten Chirurgie, aber auch die minimalinvasiven Techniken mithilfe visueller Hilfsmittel Endoskopie und Mikroskopie umfangreich erläutert.

Live-OP in der oralchirurgischen Praxis

Das Highlight dieser spannenden Woche bildete die Hospitation in der Praxis des Göttinger Oralchirurgen Dr. Steffen Möller, der die Teilnehmer an einer Live-OP mit beidseitiger Implantation und gleichzeitigem Sinuslift teilhaben lies. Auch Dr. Möller ist mit seiner großen Erfahrung im Umgang mit dem Operationsmikroskop ein Vorreiter in der minimalinvasiven Chirurgie und so konnten alle Teilnehmer von seinem Know-how direkt profitieren. Nach diesem kompakten Blockunterricht in Göttingen, hängt es nun an den Teilnehmern, die weiterführend notwendigen Hospitationen und Supervisionen in den Praxen der ausgewiesenen Mentoren zu absolvieren, um anschließend nach Fallberichterstattung von acht selbst versorgten Patientenfällen das Curriculum erfolgreich abzuschließen. Wem dies immer noch nicht genug ist, der kann anschließend nach erfolgreicher Dokumentation von 80 Patientenkasus den Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie erlangen. Dies stellt ein sehr reizvolles und realisierbares Vorgehen dar. Zusammengefasst kann man dieses kompakte Curriculum nur empfehlen, um die Grundlagen der zukünftig immer mehr wachsenden Thematik der Implantologie gebündelt zu erfahren und das Therapiespektrum seiner Praxis sinnvoll zu erweitern.

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