Voller Neugier Richtung Implantologie

Auffallend weiblich, mit unterschiedlichem Vorwissen und international: So beschreibt Viviane Kressin den Kreis der Teilnehmenden am Curriculum Implantologie des Deutschen Zentrums für orale Implantologie e. V., zu dem sie selbst gehörte. Die 38-jährige Zahnärztin aus Overijse in Belgien war gemeinsam mit einer ehemaligen Studienkollegin an das Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (ZMK) der Universitätsmedizin Göttingen sowie die dazugehörige Anatomie gekommen, um erste Schritte Richtung Implantologie zu unternehmen. Wie der sechstägige Blockunterricht ablief, hat sie in diesem Erfahrungsbericht zusammengefasst:

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Voller Neugier und großen Erwartungen trat ich zusammen mit einer ehemaligen Studienkollegin Anfang Oktober 2021 das Curriculum Implantologie in Göttingen an. Nach dem Eintreffen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer fanden wir uns in einer Runde von 12 Personen wieder, die auffallend weiblich besetzt war, unterschiedliche Vorwissen vom Anfänger bis zum Fortgeschrittenen vereinte und internationales Flair aus Belgien und Bulgarien mitbrachte. Wir wurden freundlich von den Vertretern des DZOI begrüßt: Geschäftsstellenleiter Josef Pertl, Vorstand PD Dr. Dr. Arwed Ludwig und Präsident Dr. Helmut B. Engels. Nachdem sich die Teilnehmenden ein bisschen kennengelernt hatten, ging es neben einer immer fantastischen gustatorischen Versorgung direkt ans Eingemachte. Generell hat mir gut gefallen, dass die Kompetenz und Praxiserfahrung der verschiedenen Vortragsredner immer spürbar waren. Auch die praxisnahe Darstellung der Vorträge ist hervorzuheben.

Erster Punkt war ein Vortrag über die richtige Patientenselektion und praktische Hinweise bei der Implantation. Es folgte eine kleine Auffrischung der anatomischen Verhältnismäßigkeiten. Schon nach dem ersten Tag blieb das Gefühl, viel mitgenommen zu haben und die Freude auf weitere intensive Tage wuchs, die uns wissenswerte Theorie vermitteln sollten. Ich muss allerdings auch zugeben, dass es nicht immer leicht war, den ganzen Tag auf einem Stuhl zu sitzen. Die Zeiten im Hörsaal lagen doch etwas zurück und die Inhalte waren sehr intensiv.

Aber es hat sich gelohnt! Am Anfang der Curriculum-Woche hörten wir viel Theoretisches, was durch Videos oder Fotos mit praktischen Beispielen belegt wurde. Hervorzuheben ist auch die Anwesenheit von Ralph Lehmann von der Firma Dentaurum. Er verriet uns ausgezeichnete Tipps und Tricks zur praktischen Anwendung und gab auch Hinweise, was die Zusammenarbeit zwischen Zahnmedizinern und Technikerinnen und Technikern im Rahmen der implantologischen Versorgung erleichtert. Zwischen den Vorträgen gab es kleine praktische Übungen, wie zum Beispiel Nahtübungen oder Laseranwendungen.

Ab einem bestimmten Punkt konnte ich es kaum mehr erwarten, selbst praktisch tätig zu werden. Die Gelegenheit kam dann an den folgenden Kurstagen. Nach erfolgreicher Bearbeitung vieler implantologischer Patientenfälle wurde es am vierten Tag ernst. Wir erhielten jeder ein Tierpräparat und durften an diesem unter fachkundiger Aufsicht erste Übungen wie das Bone Spreading oder eine Lappentechnik mit anschließender Implantation und Augmentation durchführen. An ungekochten Eiern konnten wir die ersten Schritte eines Sinuslifts probieren und so mancher musste – als die Eierschale brach – feststellen, dass noch kein Meister vom Himmel gefallen ist.

Im Nachhinein betrachtet stellte der fünfte Tag des Curriculums das Highlight dar. Endlich war es soweit und wir durften eigenhändig am Humanpräparat nach vier intensiven Kurstagen implantologisch tätig werden. Unter Betreuung des Göttinger Anatomen Prof. Dr. med. Dr. phil. nat. Michael Schultz wurde anhand von sechs Präparaten die notwendige Anatomie besprochen. Im Anschluss durfte jeder eigenständig mit einem Implantologieset der Marke Dentaurum sein Implantat setzen. Näher hätte man dem echten Patientenfall nicht kommen können und ich finde es toll, diese Möglichkeit bekommen zu haben.

 

 

Am letzten Tag der Woche durften wir in der Göttinger Zahnarztpraxis von Dr. Stefan Möller bei einer Live-OP zwei Implantationen mit Augmentation und Sinuslift beiwohnen. Ein Eindruck, der das Curriculum in besonderer Weise abrundete. Im Anschluss blieb das Gefühl, nun bereit zu sein, sich selbst an die ersten implantologischen Fälle heranwagen zu können. Ich kann nur sagen: Es war eine tolle Woche, die ich jedem weiterempfehlen kann!

 

 

 

 

 

 

 

 

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